(C) Georges SCHNEIDER - Luxemburg · 10. Januar 2005 · Die frühere Großherzogin von Luxemburg, Joséphine-Charlotte, Prinzessin von Belgien, ist tot. Wie der luxemburgische Hof mitteilte, starb die Mutter von Staatsoberhaupt Großherzog Henri am Montagmorgen auf Schloss Fischbach im Alter von 77 Jahren.
Joséphine-Charlotte wurde am 11. Oktober 1927 in Brüssel als älteste Tochter des früheren belgischen Kronprinzen Leopold und der Kronprinzessin Astrid von Schweden geboren. Sie war seit 1953 mit Großherzog Jean von Luxemburg verheiratet und wurde mit dessen Thronbesteigung 1964 Großherzogin.
Das Paar hat fünf Kinder und Joséphine-Charlotte ein recht ereignisreiches Leben: Sie wurde 1927 als älteste Tochter des belgischen Königs Leopold III. geboren. Als Siebenjährige musste sie den Tod ihrer Mutter Astrid verkraften, die bei einem Autounfall in der Schweiz ums Leben kam.
Nach dem Einmarsch der Nazis in Belgien floh die Prinzessin 1940 mit ihrer Familie vor den Deutschen nach Frankreich und Spanien, kehrte aber noch im gleichen Jahr nach Belgien zurück. Die Familie wurde 1944 von den Nazis nach Deutschland und Österreich verschleppt, wo sie die US-Armee 1945 befreite.
Joséphine-Charlotte wird den Luxemburgern vor allem durch ihr Engagement für Soziales, Kunst und Kultur und als Vorsitzende des nationalen Roten Kreuzes in Erinnerung bleiben. Im März 2003 diagnostizierten die Ärzte bei ihr Lungenkrebs. ARCHIVPHOTO: 1989 trafen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150 Jahr-Jubiläum des Großherzogtums der deutsche Bundeskanzler Helmut KOHL (L) die Großherzogin JOSÉPHINE-CHARLOTTE und Großherzog JEAN im Großherzoglichen Palast zusammen.